schwanger in den urlaub? los geht's!
Du willst Dir eine Auszeit von den täglichen Strapazen gönnen und in den Urlaub fahren? Dann keine Angst: Reisen geht auch schwanger gut! Es kommt nur darauf an, wann in der Schwangerschaft Du reist. Die ersten zwölf Wochen sind für eine Reise nicht zu empfehlen: Nicht nur, dass Du dich wahrscheinlich schlapp und von den Hormonen gerädert fühlst, vielen wird dazu die Schwangerschaftsübelkeit einen Strich durch die Rechnung machen. Auch ist in diesen Wochen die Gefahr einer Fehlgeburt am größten. Am besten eignet sich die Zeit zwischen dem 5. und 7. Monat, denn dann ist die Übelkeit meist abgeklungen und Du fühlst Dich fit wie ein Turnschuh. Ab dem 8. Monat schmerzen dann wieder irgendwann die Brüste und erste Übungswehen setzen ein. Auch bist Du kurz vor der Geburt wohl eher im Nestbau- als Urlaubsmodus und packst lieber die Klinik- als die Reisetasche.
Wir zeigen Dir, worauf Du bei Deiner vielleicht letzten Reise achten musst und was auf jeden Fall ins Reisegepäck gehört.
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a wie auslandskrankenversicherung
Immer wieder hört man, dass die gesetzliche Krankenversicherung mit der europäischen Versicherungskarte zumindest im EU-Ausland und auch Nicht-EU-Ländern wie Norwegen und der Schweiz ausreicht. Und sicher, wenn Du im Ausland einen Notfall erleidest, wird Dir geholfen. Der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung macht trotzdem Sinn, denn im internationalen Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen gibt es Lücken – beispielsweise muss der Krankenrücktransport auch im europäischen Ausland selbst getragen werden. Bei einigen Ländern wie Monaco oder San Marino besteht außerdem kein Sozialversicherungsabkommen. Das Angebot einer privaten Krankenversicherung ist im Ausland großzügiger, aber auch hier lohnt sich das vorherige Abklären, welche Leistungen genau übernommen werden.
f wie fliegen
Das lange Sitzen im Flieger erhöht die Thrombosegefahr. Vor allem bei einer Beinvenenthrombose besteht das Risiko durch Blutgerinnsel eine Lungenembolie zu erleiden. Um das zu vermeiden, achte unbedingt darauf, zwischendurch immer ein paar Schritte zu gehen und auch im Sitzen Deine Füße und Zehen immer wieder zu bewegen. Es gibt außerdem spezielle Kompressionsstrümpfe, die Druck auf das Bein ausüben und somit den Blutfluss in Richtung Herzen verbessern. Bespreche Dein Thromboserisiko am besten vorab mit Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt. Bei hohem Risiko gibt es z. B. vorsorgliche Thrombosespritzen. Auch viel trinken ist gut, um den Blutstrom am Laufen zu halten. Achtung: Dieselbe Gefahr besteht bei langen Reisen im Auto. Lege auch hier jede Stunde eine Pause ein. Übrigens: Das Gerücht, dass Dein Ungeborenes während eines Fluges zu viele schädliche Strahlen abbekommt, bleibt ein Gerücht. Denn auch wenn Du zwar physisch näher an der kosmischen Strahlung bist, müsstest Du schon einmal die Woche verreisen, damit die Strahlenbelastung insgesamt ins Gewicht fällt.
m wie medikamente und mutterpass
Ganz wichtig: Nicht vergessen darfst Du natürlich Deine Medikamente wie z. B. Schilddrüsentabletten. Auch Nahrungsergänzungsmittel wie Folsäure und Jod, Eisen oder Magnesium sind im Ausland unter Umständen kompliziert zu besorgen und gehören daher auf jeden Fall ins Reisegepäck. Deinen Mutterpass solltest Du sowieso immer überall dabeihaben, da hier alle wichtigen Daten über Dich (Blutgruppe etc.) und Dein Baby drinstehen.
z wie zertifikat
Meistens befördern Fluggesellschaften Schwangere bis zum Ende der 36. Schwangerschaftswoche. Ab der 28. Woche brauchst Du manchmal ein Zertifikat, dass eine unkomplizierte Schwangerschaft bestätigt und von Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt unterschrieben sein muss. Auch muss das Dokument enthalten, ob eine Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaft vorliegt (Achtung: Bei Mehrlingsschwangerschaften ist oft schon nach der 32. Woche Schluss mit der Beförderung per Flugzeug), wann Dein errechneter Geburtstermin ist und ob Deine Gynäkologin bzw. Dein Gynäkologe der Meinung ist, dass Deine Schwangerschaft der Reise nicht im Weg steht. Die genauen Wochenangaben und ob es im Internet einen Vordruck für das Zertifikat gibt, unterscheiden sich von Fluggesellschaft zu Fluggesellschaft. Wenn Du diese Dinge beachtest, steht Deinem Urlaub doch nichts mehr im Wege. Und vielleicht reicht ja auch schon eine Reise innerhalb Deutschlands (auch hier die Medikamente und den Mutterpass nicht vergessen!), um den Kopf freizubekommen und noch einmal so richtig viel und lange zu schlafen.
Dein Fernweh ist doch etwas stärker? Unsere Expertin Hanna Hase zeigt Dir jetzt noch, in welche Länder Du schwanger lieber nicht reisen solltest.
Besonders in tropischen Regionen leben Stechmücken, die richtig gefährliche Erreger wie den Zika-Virus oder Malaria in sich tragen können. Eine Infektion mit dem Zika-Virus (vor allem in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet) geht sogar so weit, dass es zu Fehlbildungen beim Fötus kommen kann. Ebenfalls in den Tropen, z. B. in asiatischen Ländern wie Thailand oder Indonesien, ist Malaria ein Thema. Diese Krankheit kann zu schwerer Blutarmut führen, was das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt stark erhöht. Bisher gibt es noch keine Medikamente zur Vorbeugung des Zika-Virus oder Malaria, die als komplett unbedenklich für das ungeborene Baby gelten. Eine Liste aller Länder mit Zika- oder Malariavorkommen findest Du im Internet.